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Was sind Hormone

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Was sind Hormone und wie funktioniert das Hormonsystem?

Der Begriff „Hormon“ stammt vom griechischen hormao und bedeutet „ich treibe an“ oder „ich bewege“. Diese Bezeichnung beschreibt ihre Funktion sehr treffend: Hormone sind hochspezialisierte biochemische Botenstoffe, die nahezu alle Abläufe im Körper beeinflussen. Dazu gehören unter anderem der Menstruationszyklus, Fortpflanzung und Schwangerschaft, die Regulation von Stress, Stoffwechsel und Blutzucker sowie viele weitere Prozesse. Hormone wirken als Informationsüberträger zwischen Organen und Zellen. Sie werden je nach Bedarf innerhalb von Sekunden in den Blutkreislauf abgegeben und erfüllen dort - meist unbemerkt - ihre Aufgaben. Gerät dieses fein abgestimmte System jedoch aus dem Gleichgewicht, können schon geringe Abweichungen weitreichende Folgen haben.

Bereits minimale Veränderungen im Hormonspiegel reichen aus, um deutliche Beschwerden hervorzurufen.

Die Wirksamkeit von Hormonen wird besonders deutlich, wenn man ihre Konzentrationen betrachtet: Sie werden in Pikogramm gemessen – ein Pikogramm entspricht einem Billionstel Gramm. Um sich diese Größenordnung besser vorstellen zu können, hilft ein Zeitvergleich: Ein Pikogramm verhält sich zu einem Gramm wie eine Sekunde zu 31.700 Jahren.

Dieses Bild macht zweierlei deutlich:

  • Einerseits die enorme Wirkkraft von Hormonen trotz geringster Mengen
  • Andererseits, warum schon kleinste Abweichungen der Hormonkonzentration spürbare Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben können.
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Stell dir das Hormonsystem wie ein großes Orchester vor:

  • Der Hypothalamus übernimmt die Rolle des Dirigenten. Er gibt den Einsatz und bestimmt den Takt.
  • Die Hypophyse ist das Konzertmeister-Pult: Sie leitet die Impulse weiter und sorgt dafür, dass die richtigen Instrumente zur richtigen Zeit die richtigen Noten spielen.
  • Die Hormondrüsen, wie zum Beispiel die Eierstöcke, sind die Musiker, die den eigentlichen Klang erzeugen – in unserem Beispiel die Produktion von Östradiol.

Damit das Zusammenspiel harmonisch bleibt, gibt es eine ständige Rückmeldung:

Wenn ein Ton zu laut erklingt, signalisiert dies dem Dirigenten, dass dieser Teil nun leiser werden darf. Biologisch bezeichnet man das als negative Rückkopplung.
Dieses Prinzip gilt nicht nur für Östradiol, sondern für nahezu alle Hormone im Körper. Die verschiedenen Hormondrüsen stehen in einem engen Regelkreislauf miteinander und sorgen so für ein fein abgestimmtes Gleichgewicht. Schon geringfügige Veränderungen der Hormonspiegel können deutliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden haben. Gleichzeitig bedeutet dies, dass oftmals bereits kleine, gezielte Impulse helfen können, die Balance wiederherzustellen.

Die primären endokrinen Drüsen sind

  • Hypothalamus (ein Teil des Zwischenhirns und oberste Regelzentale des vegetativen Nervensystems)
  • Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)
  • Zirbeldrüse (Epiphyse)
  • Schilddrüse (Glandula thyroidea)
  • Nebenschilddrüse (Glandula parathyroidea)
  • Thymusdrüse
  • Nebennieren (Glandulae suprarenales)
  • Bauchspeicheldrüse (Langerhans Inseln im Pankreas)
  • Eierstöcke (Ovarien)
  • Hoden (Testes)

Beschwerdebilder mit Verbindung zum Hormonsystem:

  • Osteoporose
  • prämenstruelles Syndrom (PMS)
  • Zyklusbeschwerden
  • Wechseljahrsbeschwerden
  • Hitzewallungen
  • vorzeitiges Altern
  • Faltenbildung
  • Bindegewebsschwäche
  • ständige Müdigkeit

  • Burnout
  • Leistungsschwäche
  • Östrogendominanz
  • Schilddrüsenprobleme
  • Rheuma
  • Übergewicht
  • Allergieneigung
  • Brustknoten
  • Depressionen

  • Prostatavergrößerungen
  • nächtlicher Harndrang
  • Schlaflosigkeit
  • Schleimhautprobleme
  • Stoffwechselschwäche
  • unerfüllter Kinderwunsch
  • Impotenz
  • Akne
  • Migräne

Es gibt im Körper kaum Abläufe, an denen nicht auch Hormone beteiligt sind. Hier nur eine kleine Auswahl:

  • Ausprägung der sekundären Geschlechtsmerkmale wie Körperbehaarung, Brustwachstum, Stimmbruch)
  • Fortpflanzung (z. B. Bildung und Reifung von Ei- und Samenzellen, Befruchtung, Versorgung des Kindes im Mutterleib,…)
  • Menstruationszyklus
  • Libido, Potenz und Zeugungsfähigkeit
  • Wachstum und Entwicklung, z. B. durch Regulierung des Stoffwechsels von Muskeln, Knochen und Geweben in der Wachstumsphase
  • Mobilisierung von Abwehrkräften bei Belastungen, z. B. bei Stress, Durst, Hunger, Hitze, Kälte, Verletzungen, Infektionen
  • Elektrolyt-, Wasser- und Nährstoffgleichgewicht
  • Zellstoffwechsel und Energiegleichgewicht. Hormone sorgen für die optimale Verwertung von Nährstoffen und sind mit beteiligt an der Aufrechterhaltung fast aller Körper-und Zellfunktionen
  • Blutdruck und Kreislaufregelung
  • Verhalten, Emotion (Gefühl) und Psyche
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