Der Begriff „Hormon“ stammt vom griechischen hormao und bedeutet „ich treibe an“ oder „ich bewege“. Diese Bezeichnung beschreibt ihre Funktion sehr treffend: Hormone sind hochspezialisierte biochemische Botenstoffe, die nahezu alle Abläufe im Körper beeinflussen. Dazu gehören unter anderem der Menstruationszyklus, Fortpflanzung und Schwangerschaft, die Regulation von Stress, Stoffwechsel und Blutzucker sowie viele weitere Prozesse. Hormone wirken als Informationsüberträger zwischen Organen und Zellen. Sie werden je nach Bedarf innerhalb von Sekunden in den Blutkreislauf abgegeben und erfüllen dort - meist unbemerkt - ihre Aufgaben. Gerät dieses fein abgestimmte System jedoch aus dem Gleichgewicht, können schon geringe Abweichungen weitreichende Folgen haben.
Die Wirksamkeit von Hormonen wird besonders deutlich, wenn man ihre Konzentrationen betrachtet: Sie werden in Pikogramm gemessen – ein Pikogramm entspricht einem Billionstel Gramm. Um sich diese Größenordnung besser vorstellen zu können, hilft ein Zeitvergleich: Ein Pikogramm verhält sich zu einem Gramm wie eine Sekunde zu 31.700 Jahren.
Wenn ein Ton zu laut erklingt, signalisiert dies dem Dirigenten, dass dieser Teil nun leiser werden darf. Biologisch bezeichnet man das als negative Rückkopplung.
Dieses Prinzip gilt nicht nur für Östradiol, sondern für nahezu alle Hormone im Körper. Die verschiedenen Hormondrüsen stehen in einem engen Regelkreislauf miteinander und sorgen so für ein fein abgestimmtes Gleichgewicht. Schon geringfügige Veränderungen der Hormonspiegel können deutliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden haben. Gleichzeitig bedeutet dies, dass oftmals bereits kleine, gezielte Impulse helfen können, die Balance wiederherzustellen.