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Schilddrüse – das sensible Herzstück des Hormonsystems

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Schilddrüse – das sensible Herzstück des Hormonsystems

Die Schilddrüse ist ein kleines, aber hochkomplexes Organ mit großer Wirkung. Sie sitzt am vorderen Hals unterhalb des Kehlkopfes, wiegt nur etwa 20 g und hat die Form eines Schmetterlings. Trotz ihrer geringen Größe fließt etwa 60 % des Blutstroms pro Stunde durch dieses Organ.

Die Schilddrüse produziert die Hormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin). Ihre Ausschüttung wird durch das TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) aus der Hypophyse fein reguliert. T3 und T4 steuern zentrale Körperfunktionen wie den Stoffwechsel, den Energieverbrauch, die Körpertemperatur, Mineralstoff- und Wasserhaushalt, das Skelettwachstum, seelisches Wohlbefinden, Sexualität und Fruchtbarkeit, das Wachstum von Haut, Haaren und Nägeln sowie die Entwicklung von Fötus und Kind. Zudem wirken sie als Mitregulatoren anderer Hormondrüsen.

Schilddrüsenstörungen

Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

Bei einer Unterfunktion mangelt es dem Körper an T3 und T4. Das wirkt sich auf nahezu alle Stoffwechselfunktionen aus: Müdigkeit, Kälteempfindlichkeit, Gewichtszunahme, depressive Verstimmungen, Konzentrationsprobleme, Haarausfall und unregelmäßige Menstruationszyklen können auftreten. Ursache können z.B. angeborene Defekte, Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto Thyreoiditis, Jodmangel oder Stress sein.

Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)

Hier produziert die Schilddrüse zu viel T3 und T4, der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren. Symptome können u.a. Herzrasen, Durchfall, innere Unruhe, Gewichtsverlust, Haarausfall und Schlafprobleme sein. Als Ursachen kommen u.a. Morbus Basedow (Autoimmunerkrankung), Entzündungen, Tumore oder Fehlsteuerungen der Hypophyse in Frage.

Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse

Hashimoto-Thyreoiditis: Das Immunsystem greift die Schilddrüse an, wodurch sie T3 und T4 nicht mehr ausreichend produzieren kann. Typische Antikörper: TPO-AK (Thyreoidea-Peroxidase-Antikörper) und TG-AK (Thyreoglobulin-Antikörper). Symptome: Unterfunktion, Müdigkeit, Gewichtszunahme, Haarausfall, depressive Verstimmungen.

Morbus Basedow: Antikörper (TRAK – Thyreotropin-Rezeptor-Antikörper) führen zu einer dauerhaften Überstimulation der Schilddrüse. Symptome: Überfunktion, Herzrasen, Gewichtsverlust, Zittern, Nervosität, oft Exophthalmus (hervortretende Augäpfel).

Knoten, Zysten und Struma

  • Schilddrüsenknoten: Häufig harmlos, können aber Hormonproduktion beeinflussen oder auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen. „Heiß“ = Hormonproduktion erhöht; „Kalt“ = keine oder reduzierte Produktion.
  • Follikelzysten: Flüssigkeitsgefüllte Hohlräume in der Schilddrüse, meist harmlos, können jedoch bei Wachstum Beschwerden verursachen.
  • Struma (Kropf): Vergrößerung der Schilddrüse, Ursache meist Jodmangel, aber auch hormonelle Dysbalancen oder Zysten.

Zusammenspiel mit anderen Hormonsystemen

Die Schilddrüse arbeitet eng mit anderen Hormondrüsen zusammen:

  • Nebenniere / Cortisol: Chronischer Stress und Überlastung der Nebennieren können die Schilddrüsenfunktion hemmen.
  • Sexualhormone: Ungleichgewichte im Östradiol-Progesteron-Verhältnis (Östrogendominanz) wirken sich auf die Schilddrüse aus und umgekehrt.
  • TSH als Steuerungsgröße: TSH aus der Hypophyse reguliert T3/T4-Produktion und ist damit zentral für Diagnose und Therapieentscheidungen.

Die Diagnose einer Schilddrüsenfunktionsstörung erfolgt in der Regel über Blutuntersuchungen, bei denen vor allem der TSH-Wert, aber auch fT3, fT4 und ggf. Antikörper bestimmt werden. Ergänzend kann ein Ultraschall Aufschluss über Größe, Struktur und eventuelle Knoten geben. So entsteht ein ganzheitliches Bild, das sowohl die Funktion als auch mögliche Veränderungen des Organs berücksichtigt.

In der Therapie geht es nicht nur darum, fehlgeleitete Prozesse zu regulieren, sondern auch darum, das empfindliche Zusammenspiel zwischen Schilddrüse, Nebennieren und Geschlechtshormonen zu beachten. Neben schulmedizinischen Maßnahmen können sanfte naturheilkundliche Verfahren, eine gezielte Anpassung von Ernährung und Lebensstil sowie Methoden wie die Organetik dazu beitragen, das Gleichgewicht wiederherzustellen und den Organismus nachhaltig zu stärken.

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