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Burnout

Hormone Date: Zugriffe: 703

Chronische ERSCHÖPFUNG, LEISTUNGSABFALL, BURNOUT
 

Leistungsabfall, chronische Erschöpfung und Abgeschlagenheit, depressive Verstimmungen in den verschiedensten Ausprägungen bis hin zum Burnout-Syndrom gehören zu den häufigsten Beschwerden, mit denen Patientinnen und Patienten in meine Praxis kommen. 

Leider wird das Wort „Burnout“ inzwischen für jedes kleine Missbefinden verwendet, so dass Menschen, die tatsächlich unter darunter leiden, häufig lange nicht ernst genommen werden.


„Stressdrüse“ Nebenniere – ein vernachlässigtes und unterschätztes Organ.

Die Nebennieren sitzen wie kleine Pyramiden auf den Nieren. Sie sind wichtige Hormon produzierende Drüsen, die eine wesentliche Rolle bei der Produktion von Stresshormonen und somit auch bei Burnout-Erkrankungen spielen.

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Nebennierenschwäche

Die Nebennierenschwäche kann sich in vielen unspezifischen Symptomen zeigen und ist deshalb ohne Messung der Hormonspiegel oft schwer zu fassen.
Wir sind eigentlich seit Jahrtausenden darauf trainiert, Stress zu bewältigen. Diese Funktion ist (über)lebensnotwendig, da sie uns dazu befähigt, im Rahmen einer Stressreaktion alle Körperkräfte schnell und optimal einzusetzen. In unserer modernen und schnelllebigen Zeit hat sich jedoch die Art des Stresses grundlegend geändert. Es geht in der Regel nicht mehr um Leben und Tod. Stress wird uns heute in mehr oder weniger kleinen Dosierungen, dafür aber kontinuierlich präsentiert. Wir sind einer ständigen Reizüberflutung ohne ausreichend Regenerationsmöglichkeiten ausgesetzt. Das kann auf Dauer zu einer Erschöpfung der Nebennieren führen und krank machen.
Das Fatale daran: da die Stresshormone - wie oben bereits ausgeführt - überlebensnotwendig sind, haben sie Priorität gegenüber den anderen Hormonachsen. Das bedeutet, dass bei einer Nebennierenschwäche die Produktion der übrigen Hormone (wie z.B. Progesteron, Estradiol, Schilddrüsenhormone) hintan gestellt wird – mit den entsprechenden Beschwerdebildern.
Die gute Nachricht:
Die Nebennierenschwäche ist keine organische Störung, sondern eine Funktionsstörung und ist als solche gut diagnostizier- und behandelbar.
Neben einem Cortisol-Tagesprofil, können auch Progesteron, Estradiol, Testosteron, DHEA und die Neurotransmitter Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin und Serotonin wichtige diagnostische Hinweise auf den gesundheitlichen Zustand der Nebennieren und die Verarbeitung von Stress im Gehirn geben. Unerlässlich ist aus meiner Sicht auch die Messung der Schilddrüsenhormone.

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Wie erkennt man eine Nebennierenschwäche?
Eine Nebennierenschwäche kann sich in einer Vielzahl von Symptomen äußern. Keines der unten angeführten Symptome bedeutet für sich schon eine Schwächung der Nebennieren. Auch hier gilt: nur eine ganzheitliche Betrachtungsweise und das einfühlsame Gespräch mit den Betroffenen in Verbindung mit verschiedenen labordiagnostischen Maßnahmen kann zur Diagnose „Nebennierenschwäche“ führen.

• Müdigkeit, Erschöpfung, Leistungsabfall
• geringe Stresstoleranz, „das Fass ist ständig am Überlaufen“, Nervosität
• Depressionen in verschiedener Ausprägung
• Konzentrationsschwäche, verminderte Merkfähigkeit
• Neigung zu Gewichtszunahme besonders um die Taille, Schwierigkeiten beim Abnehmen
• erhöhte Infektanfälligkeit und länger anhaltende Infekte
• Energiemangel besonders morgens und am Nachmittag zwischen 15:00 – 17:00 Uhr, ohne Kaffee o.Ä. kommt man nicht in die Gänge
• kurze Besserung der Beschwerden nach Nahrungsaufnahme
• Gier nach salzigen, fettreichen und eiweißreichen Lebensmitteln (fettes Fleisch, Käse)verminderte Fähigkeit, mit Stress umzugehen
• trockene und dünne Haut
• Unterzucker
• Herzklopfen
• unerklärbarer Haarausfall
• Verdauungsstörungen
• und vieles mehr

Mögliche Ursachen einer Nebennierenschwäche

chronischer Stress, Überforderung
zu hohe Ansprüche an sich selbst
Mangel an Selbstbestimmung
Konflikte, Mobbing
Angst und Schuldgefühle
Infektionen (Borreliose, Eppstein-Barr-Virus, Herpes simplex Virus,…)
Funktionsstörungen des Darmes
Nehrungsmittelunverträglichkeiten, z.B. Fruktose- und Laktoseintoleranz, Glutenunverträglichkeit
Stoffwechselblockaden durch Schwermetalle
chronische Entzündungen, chronische Schmerzen
Allergien
exzessiver Sport
niedriger Blutzuckerspiegel
Operationen, Traumata
Schlafentzug
hoher Zucker-,  Alkohol-, Kaffeekonsum
….

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Mögliche Therapie einer Nebennierenschwäche

Die Behandlung einer Nebennierenschwäche braucht Geduld, Ausdauer und die Bereitschaft zur Veränderung. Stimulierende Therapien haben den Nachteil, dass sie zwar schnell Besserung bringen, langfristig aber die Erschöpfung der Nebennieren sogar noch fördern können. Sie sollte daher den Anfangsstadien vorbehalten bleiben. Um eine dauerhafte Besserung zu erreichen, geht es in erster Linie darum jene Faktoren dauerhaft verändern, die die Nebennierenschwäche verursacht haben:
Beseitigung von äußeren und inneren Stressfaktoren
sanfter Ausgleich von hormonellen Dysbalancen durch ganzheitlich-systemische Hormonregulation
Ruhepausen, rechtzeitige Nachtruhe vor 22:00
reizüberflutende Faktoren (PC, Fernsehen, anregende Gespräche,….) besonders abends vermeiden
ausgewogene, vitalstoffreiche Ernährung
stimulierende Substanzen wie Alkohol, Kaffee, Schwarztee reduzieren bzw. vermeiden
regelmäßige Bewegung, kurze Trainingseinheiten von 20 – 30 Minuten (Erschöpfung vermeiden!)
Spurenelemente, Antioxidantien

Wichtig:

Die Nebennieren können sich auf sanfte und natürliche Weise nachhaltig regenerieren, wenn auch die Patientinnen und Patienten bereit sind, Heilungshindernisse gründlich zu erforschen und zu beseitigen. Faktoren wie hormonelles Gleichgewicht, Ausschaltung von inneren und äußeren Stressfaktoren und richtige Ernährung spielen dabei eine wichtige Rolle. Mit ein Schlüssel für eine gesunde Nebennierenfunktion liegt aus meiner Sicht jedoch darin, ein gesundes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein zu entwickeln, Nein-Sagen zu lernen und auf die Signale des Körpers zu hören und dementsprechend zu handeln.

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